Beispiel 4. Lernjahr

Möglicher Verlauf des Schulmorgens eines Kindes im 4. Lernjahr

Heute Morgen bin ich wohl etwas später dran, es sind schon fast alle da. Das gefällt mir nicht so, weil dann sicher alle Plätze an dem großen, hohen Tisch besetzt sind. Vielleicht darf ich aber in Ruhe draußen im Flur in einem Cube arbeiten.

Naja, mein Spind ist ja immer frei für mich, also erstmal Hausschuhe an und Arbeitskiste packen.

Auch heute hat Frau Waldorf Zeit, mir bei meinem Logbucheintrag zu helfen. Gestern meinte sie, dass ich mir nicht genug eingetragen habe und dass die Übungen nicht so sinnvoll sind, die ich ausgesucht habe.

Ich werde sie gleich fragen, womit ich mich am besten auf den Mathetest vorbereiten kann.

Gestern im Lerngespräch-Mathe haben wir nämlich ausgemacht, dass ich den Test über schriftliche Rechenverfahren und Rechnen mit Geld nächste Woche schreibe. Ich denke, dass ich den schon schaffen kann. Danach gibt Frau Waldorf mir sicher das neue Arbeitsheft für die nächste Lernstufe in Mathe und morgen schaffe ich den Logbucheintrag auch bestimmt wieder alleine.

In dem Protokoll des Lerngesprächs-Deutsch von letzter Woche konnte Mama sehen, dass ich in letzter Zeit viele Lesespuren bearbeitet und gut geschafft habe. Das mit den Satzgliedern muss ich noch üben; dafür hat Frau Marx mir in dem Gespräch gute Aufgaben und Übungen gezeigt. Von denen schreibe ich mir heute auch wieder welche ins Logbuch. Ich denke, das Kartenspiel dazu macht sicher Spaß. Til muss das auch noch üben, der spielt sicher mit mir.

Mit meinem Lapbook über das Universum komme ich langsam voran. Hoffentlich hat Leon, mein Partner, heute Zeit dafür. Alleine finde ich nicht so gute Infos. Vielleicht kann Herr Meyer uns auch mal beim Recherchieren helfen. Schließlich wird das nächste Woche benotet.

Also meine Ziele für heute: Übungsspiel zu den Satzgliedern, gezielte Aufgaben zur Vorbereitung für den Mathetest und eine halbe Stunde am Lapbook arbeiten. Das kann ich schaffen, bevor ich zum Trompetenunterricht gehe. Heute ist nämlich Mittwoch – Kreismusikschul-Tag. Da freue ich mich besonders drauf.

Ich freue mich aber auch auf die Frühstückspause. Denn dann darf ich meine Skulptur endlich aus dem Werkraum holen. Die habe ich gestern bei Arne fertig gemacht, aber sie musste noch trocknen. Ich freue mich schon darauf, sie zuhause zu zeigen.

So, nun aber erstmal in den Morgenkreis. Vor dem Satz des Tages bin ich im Moment immer etwas aufgeregt, weil ich das mit den Satzgliedern noch nicht so verstehe. Puh, das dauert heute aber ganz schön lange, bis wir Kinder aus dem 4. Lernjahr unsere Aufgabe dazu lösen müssen. Ich merke auch, wie Tim gar nicht mehr zuhört.

Damit wir uns für die Rechenaufgaben des Tages noch einmal besser konzentrieren können, baut Frau Waldorf die täglichen Überkreuzübungen ein. Danach fühlt man sich wirklich wieder etwas fitter und kann nochmal besser denken. Zumindest die meisten. Der geplante Vortrag von Nina, Monika und Tim wird auf den Ergebniskreis verschoben, weil wir sonst zu wenig Arbeitszeit haben.

Die Arbeitsphase lief ganz gut. Das Spiel zu den Satzgliedern hat Spaß gemacht. Ich habe gegen Til gewonnen. Die Aufgaben für Mathe mache ich auf jeden Fall als Hausaufgabe weiter, das ist genau das, was ich für den Test üben muss. Am coolsten war heute der Trompetenunterricht. Ich bin richtig stolz, dass ich das einfache Lied schon spielen kann.

Im Ergebniskreis haben alle geklatscht, als ich es vorgespielt habe.

Aber Elenas Geschichte hat mir auch gefallen. Kai hat erzählt, dass er morgen noch etwas zu den Satzgliedern üben muss; ich frage ihn nachher mal, ob wir das zusammen machen können – draußen im Cube – da hat man mehr Ruhe für sich.

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